Warum Magersucht?

Essstörungen

Beeinflussung von außen / Selbstoptimierung

In unserer Gesellschaft wird man durch die Medien überhäuft mit den neuesten Diätvorschlägen, Tipps zum Abnehmen und Berichten über die erfolgreichsten Hungerkuren der Prominenten. Der allgemeine Druck, einer Norm zu entsprechen, schlank, sportlich und gut aussehend zu sein, ist groß. Er lastet vor allem auf Mädchen und Frauen, die sich meist mehr Gedanken um ihr Aussehen machen als Männer. In Internetforen wie ” Lose it ” ist es bereits möglich, mit anderen die täglich verlorenen Kilos zu vergleichen, gemeinsam in einen Wettbewerb zu treten und die vermeintliche Selbstoptimierung voranzutreiben.

Falsche und übertriebene Ernährungsberatung gibt es teils sogar schon in Kitas und Schulen, wo den Kindern in zuerst guter Absicht klar gemacht wird, wie schädlich Fettes und Süßes ist und wie schlimm Übergewicht sein kann.

Auch Gesundheitsratgeber versuchen immer wieder zu vermitteln, dass verschiedene Lebensmittel schädlich für unseren Körper seien und man sie deshalb lieber meiden sollte. Dies alles mag im Hinblick auf das (statistisch gesehen) ansteigende Übergewicht in unserer Gesellschaft ja durchaus Sinn machen, der übertriebene Gesundheitswahn kann aber auch eine falsche Auseinandersetzung mit der Ernährung und eine zu starke Kontrolle des Essverhaltens bewirken.

Wohlstand als Krankmacher?

Dazu kommt, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben, in der Nahrungsmittel für die meisten ständig verfügbar sind und durch die Werbung permanent angepriesen werden. Das macht die Produkte überall präsent und verführerisch.

Viele Kinder lernen nicht mehr, auf ihre inneren Bedürfnisse zu achten, sondern richten sich nach äußeren Gegebenheiten, essen nicht mehr, wenn sie Hunger haben, sondern weil gerade Pause ist oder aus Langeweile. Auch erzieherische Maßnahmen laufen oft über Belohnung mit Essbarem, wie einer extra Süßigkeit oder einem Dessert, wenn das Kind den Teller leer gegessen hat. So werden Kinder schon früh über Nahrung konditioniert und beeinflusst.
In anderen Kulturen und Entwicklungsländern, in denen Lebensmittel für viele nicht ständig verfügbar sind, gibt es Phänomene wie Magersucht und andere Essstörungen, wie etwa Bulimie oder Binge Eating Disorder, fast nur in der Oberschicht.

Pubertätsmagersucht

In den westlichen Industrieländern sind von der Anorexie vor allem Mädchen ab dem 11. Lebensjahr und junge Frauen betroffen. Oft handelt es sich um sehr kreative und ehrgeizige Menschen mit guten bis sehr guten schulischen Leistungen. Die meisten von ihnen sind eher zurückhaltend und sensibel, nehmen ihre Umgebung aufmerksam wahr und machen sich viele Gedanken um sich und ihre Mitmenschen. Im Vergleich zu anderen halten sie sich selbst aber oft für inkompetent und unattraktiv. Ihr geringes Selbstbewusstsein setzt sie noch stärker dem gesellschaftlichen Druck nach Perfektion aus.

Trotzdem geht es bei der Magersucht nicht nur um den Schlankheitswahn und die Besessenheit vom Abnehmen. Dahinter verbergen sich ganz andere Probleme.
Zu Beginn der Erkrankung werden erste Anzeichen wie intensive Auseinandersetzung mit Ernährung und Kalorientabellen, genaue Planung jeder Mahlzeit und exzessives Sporttreiben oft als normales gesundheitsbewusstes Verhalten verkannt und Schlappheit und sozialer Rückzug als pubertäre Stimmungsschwankungen angesehen. Erst bei deutlichem Gewichtsverlust, Ausbleiben der Menstruation, Haarausfall, körperlicher Erschöpfung oder sogar Kreislaufzusammenbrüchen wird vielen Eltern und Freunden der Ernst der Lage bewusst. Diesen Prozess aus eigenem Antrieb zu stoppen, gelingt nur wenigen Betroffenen. Hilfe von außen ist aber nur dann möglich, wenn die Magersüchtigen ein Krankheitsbewusstsein entwickeln und wirklich wieder aus ihrer Lage heraus wollen. Das ist allerdings sehr schwer, nach den erzielten “Erfolgen”. Denn jedes verlorene Kilo stellt für sie eine enorme Selbstbestätigung dar. Sie empfinden es jedes Mal als kleinen Triumph oder Sieg über sich selbst. Vergleichbar wäre das mit einem Sportler, der in einem Wettkampf eine Bestleistung erzielt hat und nun akzeptieren soll, dass ihm dieser Sieg wieder aberkannt wird und er aufhören muss zu trainieren.

Körperschemastörung

Die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist bei Magersüchtigen völlig verzerrt, so dass sie aus der Vorstellung, trotz Untergewicht weiterhin abnehmen zu müssen, selbst kaum hinausfinden. Ihr großer Ehrgeiz und Perfektionismus treiben diesen Drang noch an. Die Beziehung zu ihrem eigenen Körper ist gestört. Sie lehnen ihn meist völlig ab und achten nicht mehr auf seine Bedürfnisse. Die durch Unterernährung entstandenen Veränderungen im Gehirn beeinflussen auch die Denkprozesse.

Hier kann die Therapie eine Unterstützung sein, wieder eine positive Beziehung zum eigenen Körper aufzubauen und wieder besser für ihn zu sorgen.
Auch die Ursachen der Erkrankung können dabei erkannt werden. Sie sind vielfältig und nicht leicht zu sehen. Bei vielen betroffenen Mädchen fallen ähnliche Erfahrungen oder traumatische Erlebnisse in der Kindheit auf. Sie fühlen sich oft von ihren Familien nicht verstanden, nicht genug geliebt oder eingeengt. Viele kommen aus überbehütenden Elternhäusern, die sich selbst oft als intakt beschreiben. Doch meistens handelt es sich um sehr ängstliche Familien, in denen die Auseinandersetzung mit Konflikten kaum stattfindet. Für starke Emotionen ist wenig Raum, dafür dominieren schamhaftes und überangepasstes Verhalten. Die Meinung Außenstehender hat große Priorität und Leistungen zählen mehr als seelische Bedürfnisse. Die Magersucht ist dann als eine Unabhängigkeits- und Autonomiebestrebung des Kindes zu sehen, das so versucht, wenigstens über seinen Körper selbst bestimmen zu können. Doch auch wenn der Versuch, andere auf sich aufmerksam zu machen, zunächst gelingt, schaden die Magersüchtigen sich selbst am meisten. Fast alle Betroffenen haben ein starkes ungestilltes seelisches Hungergefühl nach Bestätigung und Zuneigung. Sie brauchen Zuwendung, um ihre Persönlichkeit und ihren Selbstwert zu stärken.

Die Autorin des Artikels arbeitet in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis

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Praxe pro dětské a dorostové psychiatrie

 

Peter Dirscherl ist Facharzt und Kinderpsychologe
Peter Dirscherl, konzultant pro děti a dorostová psychiatrie a psychoterapie

V naší praxi, děti a mladí lidé přicházejí ze všech možných důvodů. Můžete mít problémy ve škole, v rodině trpí v každodenním životě s jeho neustále se měnící se úkoly nebo s těžkou duševní chorobou. Společné je, že se snaží s odbornou pomocí speciálně vyškolených lékařů a terapeutů, aby si své problémy pod kontrolou.

Pracujeme s týmem psychologů a terapeutů pod lékařským dohledem

Náš zkušený tým dětských a dospívajících psychiatrů, psychologů, psychoterapeutů, pedagogové, sociální pracovníci, umělecké terapeuty, muzikoterapeuti a terapeutů divadla. Pod lékařským dohledem, spojíme-li naše rozličné odborné znalosti poskytnout komplexní diagnostiku a léčbu. Naším cílem je pomoci každému pacientovi v nejlepším způsobem pro něj a léčbu.

Náš přístup je kombinovat různé formy terapie známé jako multimodální terapie. Terapeutické možnosti jsou koordinovány tak, aby se navzájem doplňovaly jejich terapeutického účinku a posilovat. Tak, tento léčebný postup, například, zároveň patří individuální terapii, skupinovou terapii, rodinnou terapii a terapeutická sezení při práci a, pokud je to nutné, a podpůrnou léčbu drogové závislosti.

V souvislosti s poskytováním smlouvy sociální psychiatrie (SPV), můžeme doprovázet děti a mladé lidi v dlouhodobém horizontu, stabilní a kvalifikovaný terapeutickou léčbou potřeb.

Team der Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Peter Dirscherl

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  Peter Dirscherl získal profesionální titul doktora v Německu
 a je členem berlínské lékařské asociace , která spolu s ministerstvem zahraničí zdravotnictví
 sociální Berlin (LaGeSo) působí jako orgánu dozoru.
  V praxi je pro fakturaci léčení pojištěného
 Všechny statutární zdravotní pojištění schválen.
  Soukromě pojištěný a samoplátců pacientů podáváme ve spolupráci s praxí Herzberge soukromého

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